ICH

MAN SAGT, DAS LEBEN SEI EIN FLUSS.

MIR WAR ES IMMER EIN WASSERFALL, IN DER KUNST, IN MEINER PERSÖNLICHEN LEBENSHALTUNG UND IN DER SPRACHE. ZWISCHEN DEN FÄLLEN - TOSEND ODER WIE GEBIRGSBÄCHE ÜBER SCHROFFE KANTEN STÜRZEND - GAB ES IMMER AUCH DIE KLEINEN SEEN DER STILLE, DES SAMMELNS UND AUFSTAUENS, ABER IMMER IN DER GEWISSHEIT, SICH ERNEUT HERAB ZU STÜRZEN EINEM FERNEN, GROSSEN MEER ENTGEGEN. ICH WILL LIEBER EINMAL DAS MEER SELBST SEIN, ALS IM BOOT DER SELIGEN ZU SITZEN, DAS ES ÜBERQUERT MIT DEM ZIEL EINER PARADIESISCHEN INSEL DES EWIGEN BLEIBENS. ICH BIN AUF KLEINEN SCHIFFEN GEWESEN, HABE SIE GESTEUERT MITTEN IN STÜRMEN, IN DENEN JEDE WELLE NOCH GRÖSSER WAR ALS MEINE FURCHT VOR IHR. ICH MÖCHTE AM ENDE LIEBER DIE WELLE SEIN ALS DAS LETZTE UFER.



 KURT KRAMER, 2005